Nein sind sie nicht.
In den letzten 100 Jahren gab es verschiedene Methoden, mit denen man versuchte die Intelligenz von Menschen zu messen. Der Binet-Simon-Test (1905) war der erste. Grundsätzlich hat man inzwischen aber verstanden, dass eine wirkliche Messung nicht möglich ist, da man zuerst Intelligenz klar definieren muss.
Das Problem ist, dass die Wahrnehmung von Menschen unterschiedlich ist. Dadurch nehmen wir Informationen anders wahr.
Ich habe den Test zum Test testen gemacht. Überall bin ich dabei überdurchschnittlich, bis auf die Zahlen-Reihe. Hier wird aber kein IQ gemessen, sondern nur bestimmte Formen der Wahrnehmung und Kalkulations-Funktionen unseres Gehirns. Bei den Zahlen schneide ich schlecht ab, weil ich mit Zahlen als abstrakte Symbole nichts anfangen kann, somit sehe ich keine Anhaltspunkte zwischen ihnen. Bei den Rechenaufgaben selbst bin ich aber weit überdurchschnittlich, weil ich ein gutes logisch Empfinden habe und simple Arithmetik ganz gut beherrsche.
Um zu verstehen, warum es diese Unterschiede gibt, muss man wissen wie das Gehirn aufgebaut und verdrahtet ist. Wie wir Informationen speichern, und wie wir sie nutzen. Und genau hier wird schwer, weil die ganze Neurologie noch weit am Anfang steht.
Was wir inzwischen wissen ist, dass die zwei Gehirnhälften derzeit einer massiven Evolution unterliegen.
Vor 500 Jahren war es nicht normal, dass man eine "Stimme" im Kopf hörte. Entweder wurde man dadurch zu einem Genie, Künstler oder Gelehrten, oder zum Irren, Besessenen oder Ketzer. In anderen Kulturen wurde aus diesen Leuten Schamanen, oder heilige Männer.
Viele (nicht alle), kennen diese Stimme, die eigentlich die eigene ist. So als ob man sie im inneren hört. So wie man sich Telepathie vorstellen könnte...
Mit dieser Stimme kann man reden. Und damit meine ich nicht nur, dass man einen Dialog führen kann, sondern eben Kontrolle über sie bekommt. Manche sprechen es dann auch einfach aus und werden als Sonderlinge erachtet, da sie plappernd durch die Straßen laufen (heute wundert man sich Dank Head-Sets nur noch selten). Meistens ist es ein Dialog mit sich selbst. Und wenn man genau hinhört ist die eine Stimme emotionaler ausgerichtet, und die andere sachlicher.
In Wahrheit kommunizieren dabei unsere zwei Gehirnhälften, die immer mehr Verbindungen zu einander aufbauen, als die unserer kürzlichen Vorfahren. Im Prinzip ist es eine merkliche Evolution des Gehirns.
Und wenn man sich die Entwicklung der Menschheit genauer ansieht, erkennt man da den Zusammenhang auch ganz gut. Wir sind Primaten, der Unterordnung der Trockennasenaffen, zur Familie Homide, Gattung Homo. Wir (Alle Menschen) sind übrigens die einzige Spezies der Homo-Gattung die es heute noch gibt.
Unser Gehirnvolumen hat sich in den letzten 2 Millionen Jahren verdreifacht und der letzte sehr offensichtliche Sprung fand vor etwa 40.000 Jahren statt. Umso mehr Information wir erschaffen, umso mehr nehmen wir sie auf. Wir lernten zu lernen. Und unsere Intelligenz steigt mit der technischen Entwicklung konstant mit an.
So würde ich, obwohl ich nie gelernt habe mit Stöckchen Feuer zu machen, es zumindest versuchen. Zahlreiche Filme, Bücher, Erzählungen und auch der Physikunterricht haben ihre Spuren hinterlassen und wahrscheinlich würde ich mit ein wenig Trial/Error ein Lagerfeuer machen können.
Trockenes sehr feines Brennmaterial, auf gröberem, das wiederum auf gröberem Brennmaterial aufgelegt wird. Ein weicheres Holzstück als Boden, auf den ich das ganz feine Brennmaterial lege, mit einem harten, glatten Stecken, dann zwischen meinen Händen mit konstanten Reib-Bewegungen die kleine Mulde im weichen Holzstück zum glühen bringen etc...
Ein durchschnittlich gebildeter Mensch des 17ten Jahrhunderts, könnte diese logischen Schlüsse nicht ziehen (obwohl anzunehmen ist, dass dieser gerade so was gelernt hat).
Diese biologische Evolution die unser Gehirn innerhalb unserer Spezies seit etwa 40k Jahren durchmacht wird immer deutlicher, da immer mehr Menschen dieser Mutation unterliegen.
Heute ist man sogar der Ansicht, dass viele der neurologischen Störungen die wir kennen (Autismus, Schizophrenie) möglicherweise durch falsche/andere "Verdrahtungen" der Gehirnhälften entstehen können.
Wo wir uns aber alle sehr deutlich unterscheiden ist wie wir Information verarbeiten, was auch auf die "Verdrahtung" zurückzuführen ist. Welcher Teil des Gehirns prozessiert die Information wann und gibt es an welches Teil weiter?
Ist man visuell, dann haben Bilder eine sehr viel stärkere Bedeutung, ist man emotionaler, werden Lösungen gesucht, die einem "Wohlbefinden" verschaffen, anstatt sachliche (obwohl sich das nicht unbedingt ausschließen muss).
Deswegen werden inzwischen auch Tests entwickelt, die nicht eine allumfassende Zahl ermitteln, sondern die Stärken der verschiedenen Verarbeitungs-Mechanismen unseres Gehirns. Diese nennt man Mehrfaktorenkonzepte.
Also nein, man kann solchen Tests nicht wirklich